Ringschildlaus - Ein faszinierendes Insekt mit vielen Beinen und einer Vorliebe für feuchte Umgebungen!

Die Ringschildlaus ( Scutigera coleoptrata) ist ein häufiges Mitglied der Myriapoda-Klasse, die wir oft fälschlicherweise als “Hundertfüßler” bezeichnen. Diese Bezeichnung mag zwar anschaulich sein, ist aber wissenschaftlich nicht korrekt, da Hundertfüßler zu einer anderen Gruppe innerhalb der Myriapoda gehören. Ringschildläuse hingegen gehören zur Ordnung der Scutigeromorpha und sind durch ihren auffälligen Körperbau gekennzeichnet.

Ihr Name “Ringschildlaus” kommt von den charakteristischen Panzerplatten (Tergiten), die ihren Rücken bedecken. Diese Platten sehen aus wie kleine Schildchen, die ineinandergreifen und dem Tier einen robusten Schutz bieten. Zudem tragen Ringschildläuse auf jedem Segment ihres Körpers ein Paar Beine, was ihnen zu einer beeindruckenden Gesamtzahl an Gliedmaßen verhelfen kann – durchschnittlich etwa 39 Paare, also 78 Beine!

Im Gegensatz zu Hundertfüßlern, die in den meisten Fällen zwei Beinpaare pro Körpersegment besitzen, verfügt die Ringschildlaus über nur ein Paar Beine pro Segment. Diese Anordnung der Beine ermöglicht ihnen eine schnelle und geschmeidige Fortbewegung. Sie bewegen sich mit einem wellenförmigen Muster vorwärts, wobei ihre Beine abwechselnd den Boden berühren und sie so durch das Unterholz gleiten.

Lebensraum und Verhalten:

Ringschildläuse bevorzugen feuchte und dunkle Umgebungen wie Keller, Wälder, Höhlen und unter Steinen. Sie sind nachtaktive Tiere und meiden tagsüber direktes Sonnenlicht. Während des Tages verstecken sie sich in Ritzen und Spalten, um vor Fressfeinden geschützt zu sein.

Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus anderen Gliederfüßern wie Insektenlarven, Spinnen, Würmern und sogar kleinen Schnecken. Sie sind hervorragende Jäger und benutzen ihre langen Fühler, um Beutetiere aufzuspüren.

Ringschildläuse sind faszinierende Kreaturen mit einer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit. Sie können über ein Jahr leben und in dieser Zeit mehrere Generationen hervorbringen.

Fortpflanzung:

Die Fortpflanzung der Ringschildläuse erfolgt durch die Befruchtung der Weibchen durch Männchen.

Interessanterweise werden die Eier nicht abgelegt, sondern von den Weibchen in ihren Körper getragen. Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen direkt aus dem Körper der Mutter und sind von Anfang an selbstständig.

Die Ringschildlaus – ein Nützling im Haushalt? Obwohl viele Menschen vor Ringschildläusen etwas Angst haben, stellen sie tatsächlich keine direkte Bedrohung für den Menschen dar. Sie beißen nur selten und ihre Bisse sind in der Regel harmlos, es sei denn, man ist allergisch gegen ihren Speichel.

Im Gegenteil: Da sie sich von anderen Insekten ernähren, können Ringschildläuse sogar als nützliche Bewohner im Haushalt angesehen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ringschildlaus ein faszinierendes und komplexes Insekt ist. Mit ihrem einzigartigen Aussehen und ihrem interessanten Lebenszyklus verdient sie mehr Aufmerksamkeit als bisher. Wenn Sie also jemals auf eine dieser krabbelnden Kreaturen stoßen, brauchen Sie keine Angst zu haben. Behandeln Sie sie respektvoll und beobachten Sie ihre Bewegungen – es lohnt sich!