
Der Igel, ein kleines Säugetier mit einem einzigartigen Aussehen, ist ein wahrer Meister der Anpassung an seine Umgebung. Mit seinen tausenden vonstacheln, die wie eine natürliche Rüstung dienen, kann er sich vor potenziellen Fressfeinden schützen. Diese Stacheln sind eigentlich modifizierte Haare, die aus Keratin bestehen – dem gleichen Material, aus dem auch unsere Nägel und Haare bestehen. Doch anders als bei uns wachsen diese Haare nicht kontinuierlich; sie fallen nach einigen Jahren ab und werden durch neue ersetzt.
Der Igel gehört zur Familie der Erinaceidae und ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet. Es gibt über 20 verschiedene Arten von Igels, die sich in Größe, Färbung und Lebensraum unterscheiden können. Die bekannteste Art in Deutschland ist der Europäische Igel (Erinaceus europaeus), der oft in Gärten, Parks und Wäldern anzutreffen ist.
Lebensweise und Fortbewegung
Igel sind nachtaktive Tiere, die den Tag meist in ihren Verstecken verbringen – sei es unter Büschen, in Felsspalten oder selbst in selbstgebauten Nestern aus Laub und Zweigen. Mit dem Einbruch der Dunkelheit werden sie aktiv und beginnen ihre nächtliche Jagd nach Insekten, Würmern, Schnecken, Regenwürmern und anderen Kleinlebewesen.
Ihre Fortbewegungsweise ist bemerkenswert: Igels bewegen sich langsam und gezielt voran, indem sie ihre kurzen Beine koordiniert einsetzen. Dabei können sie auch kurze Strecken rennen, um Gefahren zu entkommen. Doch ihr Markenzeichen ist die Fähigkeit, sich in einen kompakten Ball zu rollen, wenn sie bedroht werden. Die Stacheln, die nach allen Richtungen zeigen, bilden eine unüberwindbare Barriere für Angreifer wie Füchse, Dachse oder Katzen.
Ernährung und Jagdverhalten
Igel sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Lebensmitteln. Insekten wie Käfer, Ameisen und Heuschrecken bilden einen wichtigen Teil ihrer Ernährung, dazu kommen Würmer, Schnecken und kleine Wirbellose.
Ihre Jagdstrategie ist simpel aber effektiv:
- Geruch: Igel haben einen ausgeprägten Geruchssinn und nutzen ihn, um ihre Beute aufzuspüren.
- Gehör: Ihre spitzen Ohren helfen ihnen, die Bewegungen ihrer Beute zu lokalisieren.
- Zähne: Kleine, scharfe Zähne dienen zum Zerbeißen der Insekten.
Interessanterweise können Igel auch Früchte und Nüsse fressen, wenn sie verfügbar sind.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Igel beginnt im Mai/Juni. Während dieser Zeit suchen sich die Männchen Weibchen, um mit ihnen zu paaren.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Tragzeit | Etwa 35 Tage |
Anzahl der Jungen | 2-7 |
Geburtsgewicht | 8-10 Gramm |
Nach einer Trächtigkeit von etwa 35 Tagen bringt das Weibchen zwischen zwei und sieben blinde, nackte Jungtiere zur Welt.
Die Mutter kümmert sich intensiv um ihre Jungen und stillt sie mit Milch. Nach etwa sechs Wochen öffnen die Jungen die Augen und beginnen zu krabbeln. Mit acht Wochen sind sie selbstständig und verlassen das Nest.
Besonderheiten: Winterruhe
Ein weiteres faszinierendes Merkmal des Igels ist seine Fähigkeit zur Winterruhe. Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und die Nahrung knapp wird, graben sich Igel in unterirdische Höhlen oder Nester ein und verbringen den Winter in einem Tiefschlaf.
Während der Winterruhe senken Igel ihren Stoffwechsel drastisch ab, ihre Körpertemperatur sinkt auf nur wenige Grad Celsius. Sie leben von ihren Fettreserven, die sie im Sommer angesammelt haben. Im Frühjahr erwachen sie aus dem Winterschlaf und beginnen wieder mit ihrer nächtlichen Jagd.
Igelschutz: Ein wichtiges Anliegen
Leider werden Igel durch den Verlust ihres Lebensraums, den Verkehr und die Verwendung von Pestiziden immer seltener. Daher ist es wichtig, dass wir uns für ihren Schutz einsetzen. Hier sind einige Tipps, wie du dazu beitragen kannst:
- Schaffe einen igelfreundlichen Garten: Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide. Baue Sträucher und Büsche an, die als Versteck dienen können. Leave small gaps in fences or hedges for access.
- Füttere Igel im Winter: Stelle im Herbst und Winter etwas Futter (Katzenfutter, gekochte Eier, Obst) bereit.
Denke daran: Der Igel ist ein faszinierendes Tier mit einem einzigartigen Lebenszyklus und wichtigen Funktionen im Ökosystem. Indem wir seine Lebensräume schützen und ihm helfen, seinen natürlichen Bedürfnissen nachzukommen, können wir dazu beitragen, dass diese stacheligen Wunder für zukünftige Generationen erhalten bleiben.